Mehr Leichtigkeit, mehr Stabilität im pädagogischen Beruf

Eutonie für Lehrer*innen

LehrerInnen stellen in ihrer Arbeit lebenswichtige Weichen für junge Menschen. Die Anforderungen an diese Berufsgruppe sind hoch: große, heterogene Klassen mit hohem Lärmpegel, Leistungs- und Anpassungsdruck, Kontrolle und geringe Wertschätzung in weitgehend hierarchischen Strukturen sind nur einige der Stressoren, die entmutigend und kränkend wirken können. Dauerhafte Überforderung kann schnell zum Burnout führen.

Mit unserem Angebot wenden wir uns an PädagogInnen, die mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeiten. Wir möchten sie zu zwei Dingen ermutigen:

  1.  dem eigenen körperlichen Geschehen während des Unterrichtens Aufmerksamkeit zu schenken und auf seine Botschaften zu hören.
  2. Den TeilnehmerInnen in ihren Gruppen leibliches Lernen zu ermöglichen, d.h. Körperwahrnehmung in ihren Unterricht einzubeziehen.

Empfindungs- und Beziehungsfähigkeit fördern

Eutonie (griech.: eu = gut wohl, angemessen; tonos = Spannung,Stimmung) ist ein heilsamer Weg, Empfindungs- und Beziehungsfähigkeit zu fördern und Spannungen auszubalancieren – bei sich selbst und bei anderen.

Es geht zunächst darum, Beziehung zum eigenen Körper aufzunehmen und (wieder) Zugang zu sich zu finden.

Wir lenken die Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperbereiche und auf die Gegenstände der Umgebung, auf ihre Beschaffenheit. So werden alltägliche Situationen zu Übungssituationen.

Eutonie im Alltag – ein praktisches Beispiel

Ein Beispiel: Lisa sitzt auf einem Stuhl. Unter Anleitung entdeckt sie ihre Sitzknochen und erfährt, dass Sitzen leicht und mühelos sein kann. Sie lernt, wie sie sich auf den runden Sitzbeinhöckern ausbalancieren und ihr Gewicht über die Knochenstruktur an den Stuhl abgeben kann. Dadurch erlebt sie Entlastung; der Kopf wird frei und balanciert sich auf der Wirbelsäule aus. So lässt es sich besser nachdenken, kombinieren, formulieren und mit anderen verständigen. Auch die Neugier ist geweckt: Wie bin ich beschaffen? Wie hängt alles zusammen? Was kann ich bewirken? Wer bin ich, wer sind die anderen?

Unterricht wird so zu einem interessanten Experimentierfeld, an dem jede/r mit Leib und Seele beteiligt ist.  Mit zunehmender Wahrnehmungsfähigkeit wächst auch das (Selbst-) Vertrauen.  Es entwickelt sich ein offenes Lernklima in der Gruppe mit positiver Wirkung auf das soziale Miteinander.

Körperliche Wahrnehmung als Schlüssel zum ganzheitlichen Lernen

Lernen und Unterrichten fordern den ganzen Menschen. Wie können PädagogInnen, die an Lehrpläne gebunden sind, auch in ihrem Fachunterricht diesem ganzheitlichen Anspruch gerecht werden? Aus unserer Sicht ist der direkte Zugang über körperliche Wahrnehmung das Mittel der Wahl.

In unserem Konzept geht es darum, das Lernen vom Kopf auf die Füße zu stellen. Unser Interesse richtet sich auf die Verbindung von Körper und Geist in einer gegebenen Lernsituation. Wir haben die Vision, dass es gelingen könnte, unabhängig von äußeren Gegebenheiten, im je eigenen kleinen Rahmen praktische Ideen zu entwickeln und einen etwas anderen Unterricht zu gestalten. Daran möchten wir in dieser Ausbildung mit den TeilnehmerInnen arbeiten.

 Die Ausbildung in Eutonie-Pädagogik verfolgt ein doppeltes Ziel:

  1.  Selbstfürsorge und Schutz vor Burnout in einem anspruchsvollen Beruf
  2. Einsatz von Eutonie im Unterricht – neue Konzepte entwickeln und erproben
Selbstfürsorge mit Eutonie
  • Du kommst zu dir und fühlst dich im eigenen Körper zu Hause
  • gewinnst mehr Tragkraft und Leichtigkeit
  • stehst selbstbewusst vor Gruppen
  • förderst deine Gesundheit und gewinnst neue Kraft
Einsatz von Eutonie im Unterricht
  • Du kannst die Eutonie-Prinzipien methodisch didaktisch einsetzen
  • den Unterricht dialogisch und kreativ gestalten
  • Empfindungs- und Beziehungsfähigkeit fördern
  • Inseln der Ruhe und Achtsamkeit schaffen

 

Eutonie-Akademie Bremen GbR, Renate Riese / www.eutonie-akademie.de

 

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