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Moin und Hallo, ,

die Weihnachtstage liegen vor uns und das Jahr endet. In der Zeit "zwischen den Jahren" nehmen viele von uns das Vergangene noch einmal in den Blick: Was ist alles passiert in dieser Zeit, im privaten, beruflichen, gesellschaftlichen, globalen Bereich? Was hat uns berührt, erschüttert, beglückt, ermutigt? Mit welchen Gedanken, Empfindungen und Gefühlen schließen wir dieses Jahr ab und gehen in ein Neues? In diesem Newsletter sende ich dir ein paar Gedankensplitter zu dem, was mich bewegt. Wenn du magst, schreib gerne mal, was dir wichtig war oder dich bewegt.

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Am Ende des Jahres.

Schenk diesem Tag noch einen Blick der Güte und auch dem Jahr, das nun zu Ende geht. Lass diese Zeit nicht ohne deinen Segen ziehen, gib dem, was war, dein reif gewordenes Ja.

Den Erdengaben, die sich gern in deine Hände schenkten, den Menschen, die ein Stück des Weges mit dir teilten, und allen Träumen, die in deiner Mitte wuchsen, um einmal Wirklichkeit in dieser Welt zu sein.

Leg auch vergangenen Kummer unter deine Blicke, mit einer ernsten, späten Dankbarkeit. Das leise Sehnen, das nichts und niemand stillte, die Furcht, die sich in leere Nächte schlich, und auch die unvollkommenen und ungelösten Dinge mit ihrer Traurigkeit aus Nichtmehr und Nochnicht.

Alles schmiege an dein Herz wie einen Brief, den ein geliebter Mensch dir schrieb, wie eine Kostbarkeit, die du vielleicht nicht ganz verstehen, doch auf viele Weisen annehmen und bergen kannst.

Giannina Wedde, in "In winterweißer Stille" https://www.klanggebet.de/


Wer bei in der Bildungszeit des evangelischen Bildungswerkes Bremen, meinen Kursen "Eutonie und Spiritualität" oder bei Exerzitien dabei war, weiß mittlerweile, wie sehr ich die Texte von Giannina Wedde schätze und deshalb auch gerne ihre Bücher weiterempfehle.

Häufig fällt es schwer, die eigenen Gedanken und Empfindungen in Worte zu fassen. Wie dankbar bin ich dann, wenn ich Texte finde, von denen ich berührt werde und in denen ich mich selber wiederfinden kann.

Das gilt auch für ein anderes Buch, das mir erst letztlich beim Besuch einer Freundin begegnete. Es findet Worte für das, was mich nicht nur in diesen Tagen und angesichts der oft schrecklichen aktuellen Nachrichten bewegt: "Der Trost der Schönheit - Eine Suche" von Gabriele von Arnim. Hier ein Ausschnitt daraus:


"Es dauert, bis ich begreife, dass ich auf Zerstörung nicht mit Selbstzerstörung antworten will. Denn Verzweiflung schwächt, neigt dazu, entmutigt aufzugeben, ist erschöpfte Einwilligung in das, was ist. Das können wir uns nicht leisten. Resignation ist Flucht. Und wenn man daran glaubt, wie ich lerne zu glauben, dass die Welt ein Energiekosmos ist, der in Balance gehalten werden muss, um sich nicht gänzlich selbst zu vernichten, dann muss man gerade jetzt, angesichts von Zerstörung und Gewalt, von Hass und Mord, von Hunger und Angst, schöne Gegengifte brauen, muss Freundlichkeit und Stille ins All atmen, Zuwendung und Aufmerksamkeit und - wer kann - sogar Güte. Navid Kermani schreibt: "Schon wenn du einatmest, bist du verbunden mit der ganzen Welt. Jedes Mal, wenn du ausatmest, nimmt die Welt Anteil an dir."

Auch und gerade jetzt gilt es, Schönheit zu suchen und zuzulassen in unserem Leben, obgleich wenige Kilometer entfernt alles zerstört wird, was lebendige Schönheit ausmacht. Es ist Zeit, Schönheit zu gestalten, zu empfinden und zu teilen, um eine Balance herzustellen zwischen Erstarrung und Lebenskraft, zwischen der einen Wahrheit und der anderen, um zu helfen, die Welt ein bisschen zu heilen. Als kleiner Mensch in einer kleinen Nussschale, unterwegs auf dem rauen, großen Wirklichkeitsmeer." (S. 18,19)


In den VHS-Kursen, aber auch in der Eutonie-Ausbildungsgruppe haben wir über das Thema "Gesundheit" und die Entstehung von Gesundheit (Salutogenese) gesprochen. Gesundheit umfasst alle Dimensionen: die körperliche, mentale, psychische Gesundheit, wie auch die soziale und ökologische. Antonovsky macht uns mit seinem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum darauf aufmerksam, dass Gesundheit nichts Absolutes, sondern immer etwas Fließendes ist. Sein Modell ermutigt, dass wir uns, egal wo wir gerade gesundheitlich stehen, ein wenig mehr Richtung Gesundheit bewegen können.

Alles, was uns hilft, unser Leben besser zu verstehen, zu handhaben und was uns Sinn gibt, stärkt unsere Gesundheit. Das kann das Erkennen und Gestalten von Schönheit sein, das können Erfahrungen sein, die die Eutonie oder die Natur uns schenken, das kann das Erleben von Resonanz, von Verbundenheit sein und vieles mehr.

Jedes Mal, wenn wir erleben und sei es auch im ganz Kleinen, dass wir selbst etwas bewirken und ändern können, stärkt das unsere Lebenskraft und unseren Mut, uns weiter einzusetzen für das, was uns wichtig ist - auch gesellschaftlich oder ökologisch. Und damit können wir auch einen Beitrag leisten, dass "die Welt" im Kleinen wie im Großen ein wenig gesunder, heiler wird.

Ich bin dankbar für die vielen sozialen, ökologischen, kirchlichen und politischen Initiativen, die sich für Demokratie und für eine lebenswerte Welt engagieren. Sie sind auch auf mein, auf unser Engagement angewiesen
. Sich zurückzulehnen und andere machen zu lassen, können wir uns m.E. nicht mehr leisten. Wie mein konkreter Beitrag dazu aussehen kann, ist eine Frage, die ich mir immer neu stelle.


Kleine Erinnerung

Wenn du dich ausruhst, weil du erschöpft bist, heißt das nicht, dass du „nichts“ tust und Zeit verschwendest. Im Gegenteil. Du tust genau das, was notwendig ist: Du erholst dich.

- Jan Fredrichs von barfuß und wild -


Diesen Spruch gebe ich gerne in Kursen weiter, aber ich muss mich auch selbst immer wieder an ihn erinnern und ihn beherzigen. Ich habe so viele Ideen, Impulse, trage Verantwortung für eine Ausbildungsgruppe, für meine Kursangebote, bin gefragt als Tochter, Schwester, Mutter, Freundin, Partnerin, Kollegin... Und manchmal wird auch das Gute zu viel und es braucht Rückzug und Ruhe. Das fällt auch mir oft nicht leicht. Ich bin dankbar für die relativ ruhigen Wochen jetzt am Ende des Jahres, die mir helfen, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu sammeln.

In diesem Jahr bin ich wieder viel gereist, habe 14 (meist) Wochen-Kurse auf Sylt, in Nütschau, Cuxhaven, Bremen, Fischerhude, Siegburg, in der Südeifel begleitet und dazu kamen noch die Ausbildungskurse der Eutonie-Akademie Bremen, die ich leite.

Im nächsten Jahr wird es deshalb ein paar weniger Kursangebote mit mir geben. Das tut mir immer leid für die, die mir schreiben, dass sie keinen Platz mehr im Kurs bekommen haben und nach weiteren Kursen fragen. Aber wie schon Bernhard von Clairvaux sagte: "Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist." Das möchte ich mir doch noch mehr zu Herzen nehmen. Und ich verweise gerne auch auf die Kurse meiner Kolleg*innen. Zu finden unter eutonie.de

Die Auszeit im Frühsommer, wenn wir mit dem VW-Bus unterwegs sind, ist für mich auch eine wichtige Zeit, um die Schale wieder zu füllen. In diesem Jahr waren wir in Estland. Die Weite des Landes und des Himmels, die viele Natur und Ruhe abseits von großen Städten hat so gutgetan. Und dann gibt es die kleinen Erholungspausen, das Liegen am Boden, wenn ich Eutonie übe, Zeiten der Kontemplation, aber auch ein Spaziergang, Mittagsschlaf, ein guter Text, ein wohltuendes Gespräch, Musik, der Cappuccino zum Nachmittag oder einfach nur in das Licht einer Kerze oder aus dem Fenster auf einen Baum zu schauen.


Danke, wenn du dir die Zeit genommen hast, bis hierhin zu lesen. Womit bist du in Resonanz gegangen?

Ich wünsche dir schöne Weihnachtstage, wie immer du sie verbringst. Dass etwas von der Verheißung des Lichts sich widerspiegelt in dem, was du erlebst, dass du neue Kraft schöpfst und Verbindung spürst. Ich wünsche dir auch einen guten Weg durch die Raunächte ins neue Jahr, ab jetzt werden die Tage wieder heller. Und dass dir immer wieder Schritte gelingen, die dich Richtung Gesundheit und mehr Wohlbefinden führen, das wünsche ich dir auch.

Ich freue mich, wenn unsere Wege sich im neuen Jahr wieder kreuzen. Danke für unsere Verbindung.
Alles Gute für dich
Martina

PS.

Die Kurse im nächsten Jahr findest du unter www.eutonie-kress.de/eutonie-seminare. Es gibt z.B. auf Sylt im Mai meines Wissens noch Plätze, auch auf Langeoog und in Bad Bederkesa im Herbst. Es lohnt sich meist, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, falls die Kurse schon ausgebucht sind, oft wird kurzfristig noch etwas frei. Die Anmeldung läuft immer über die Veranstalter, nicht über mich!

Die Kursanmeldung für Fischerhude wird am 2.1.25 freigeschaltet.

Bis kurz vor Ostern gibt es dienstags von 19:00 - 20:00 Uhr Eutonie per zoom mit mir (bei Interesse schreibe mir eine E-Mail)
und auf soundcloud kannst du kostenfrei Eutonieanleitungen von mir finden: https://soundcloud.com/eutonie

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