Sinn empfinden wir, wenn wir mit allen Sinnen leben

Der Sinn des Hörens

Am Anfang war der Klang der Stimme: der Rhythmus des Lebens und die Stimme der Mutter. Ganz nah war ihr Herzschlag, ihre Atmung, die Melodie ihrer Sprache. Das Kind lernt das Hören schon im Mutterleib. Vielleicht ist es anfangs nur ein Lauschen. “lange haben wir das Lauschen verlernt”, beginnt ein Gedicht von Nelly Sachs. “Hatte Er uns gepflanzt einst zu lauschen, wie Dünengras gepflanzt am ewigen Meer.”

Wieder das Lauschen lernen…! Das Hören auf den Klang der Worte. Auf den Rhythmus des Lebens. Auf die Vögel. Auf die Stadt. Auf das Rauschen der Bäume und der Stimmen der Menschen. Auf das Weinen eines Kindes. Auf die innere Stimme. Was ruft mich? Und wozu bin ich berufen? Wie bin ich gestimmt? Was trägt mich? Man kann Schweigen lernen und dem Unerhörten lauschen.

Versuchen Sie es! Nehmen Sie sich heute vor, weniger selbst zu tönen, stattdessen mehr auf die anderen und das andere zu hören. Zuhören und dazugehören sind Geschwister eines sinnvollen Lebens. Denn Sinn empfinden wir, wenn wir mit allen Sinnen leben.

Melanie Kirschstein

gefunden im Fasten-Wegweiser 2016 “wandeln”, zu beziehen über andere zeiten

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